In der Kunst geht einfach alles nebeneinander!
Seit langer Zeit mache ich mir Gedanken darüber wie eigentlich ein guter Fotoprint beschaffen sein muss.
In vergangen Tagen dachte ich immer das Ultimative wäre ein Bromöldruck, ein Barytabzug oder ein Cibachrom Print.
Irgendwann gab es dann Cibachrom nicht mehr und man musste sich andere Wege überlegen. Bald gab es auch das nicht mehr und es veränderten sich überhaupt die Wege in der Herstellung von wirtschaftlichen fotogafischen Ausbelichtungen. Es gibt auch heute noch einzelne kleine Labore die sich mit dem Herstellen von Handabzügen beschäftigen aber ich glaube das zeitgemäße Orginal ist heute ein digital erzeugtes hochwertiges Produkt welcher Art auch immer.
Entscheidende ist doch das was der Künstler in dem Bild sieht. Es gehört ihm und nicht dem Betrachter des Bildes. Es gibt viele Bilder von Newton oder Linbergh, die nie für etwas anderes gedacht gewesen waren als für ein Magazin. Erst im Nachhinein wurden sie zu Kunst gemacht.
Und jetzt die große Frage.
Was ist legitim und was nicht. Was ist das entscheidende Kriterium um zu sagen das ist gut oder schlecht. Wenn es toll aussieht sollte es einzig doch die Haltbarkeit sein dachte ich mir. Dann kam mir Christo und Jeanne-Claude mit der verhüllten Reichstag in den Sinn. Das Kunstwerk lebt heute nur noch von den Erinnerungen und den Plakaten an der Wand. Das eigentliche Orginal gibt es gar nicht mehr.
Wie viele handgemachte Zeichnungen gibt es von Künstlern aus der vorletzten Jahrhundertwende, die nur als Skitze zur Erinnerung oder als Arbeitshilfe gedacht waren. Ein fetzen Papier das heute ein Vermögen wert ist.
OK, was ist also jetzt das richtige? Ein Hahnemühle Druck auf Baumwollpapier oder doch eher ein Barytprint? Digital oder analog hergestellt. Vor Ort von einer leidenschaftlichen kleinen Druckerei die das Bild selbst noch interpretiert oder lieber von einer Großen wie Saal-Digital um reproduzierbare Ergebnisse bei Bedarf zu generieren.
Ich denke das sollte dem Künstler ganz alleine überlassen sein. Wenn er sein Signum darunter setzt ist es vollendet. Er alleine hat es so gesehen und kann entscheiden was für Ihn das Richtige ist. Der Digitalprint eines guten Kopierers kann genauso zum einzigartigen Kunstwerk werden wie der Baryt-Handabzug oder eine von hinten beschichtete Glasplatte.
Die Vision des Künstlers und sein Signum macht es zu etwas einzigartigem. – J.O.
wie seht Ihr das?